Es wird viel gebaut in Deutschland. Neubauten sind derzeit oft kostengünstiger als der Umbau und die Sanierung eines bereits bestehenden Gebäudes. Sie sind jedoch unter Klimaschutzgesichtspunkten nachteilhaft gegenüber dem Erhalt bestehender Gebäude:

Für den Bau neuer Gebäude werden mehr Baustoffe benötigt, deren Herstellung Ressourcen verbraucht und CO2 produziert. Darüber hinaus brauchen neue Gebäude weitere Flächen.

Daher sollten für Neubauten sehr anspruchsvolle Standards hinsichtlich Energie- und Ressourcenverbrauch, CO2-Intensität und Kreislauffähigkeit gelten.

Es darf also nicht nur auf Bauphase des Gebäudes geblickt werden, sondern der gesamte Lebenszyklus inklusive Herstellung der Baumaterialien und Rückbau sollte einbezogen werden.

Als nachwachsender Rohstoff hat zum Beispiel Holz viele Vorteile: energiearme Erzeugung, die Bindung von CO2, Kreislauffähigkeit, geringes Gewicht und energiegewinnende Entsorgung durch Verbrennung.

Ein immer wieder aufkommendes Argument gegen Holz als Baustoff ist der Brandschutz. Trotz bestehender Vorurteile zeigen Forschung und Erfahrung, beispielsweise in Skandinavien, dass Holz alle brandschutztechnischen Anforderungen erfüllen kann.

Weitere wichtige Maßnahmen in diesem Bereich, die auf kommunaler Ebene umgesetzt werden können, sind:

  • CO2-Ökobilanzen eines Gebäudes als Kriterium für die Erteilung von Baugenehmigungen nutzen.
  • Zulassung von wiederverwendeten Bauteilen, sofern diese Qualitätskriterien erfüllen.
  • Rückbauplanung als Voraussetzung für die Erteilung einer Baugenehmigung.
  • Bei öffentlichen Aufträgen recycelten Baustoffen den Vorrang geben.

Auch Dach- und Fassadenbegrünung kann ein guter Beitrag zum klimaneutralen Bauen sein. Hierzu berichten wir aber nochmal in einem gesonderten Beitrag.