Der Klimawandel wird Bargteheide verändern
Ohne konkrete Maßnahmen wird es bis 2100 zu einer Temperaturzunahme von 4,6 °C gegenüber vorindustrieller Zeit kommen. Schon eine nicht mehr abzuwendende Erwärmung um 2 °C bedeutet für Bargteheide:
- Kulturpflanzen werden schlechter gedeihen und anfälliger für Schadinsekten
- Tierhaltung wird nur noch in klimatisierten Ställen möglich sein
- Sinkende Grundwasserspiegel gefährden die Wasserversorgung der Bürger:innen
- Waldsterben
- Überschwemmungen durch Starkregen
- Gesundheitliche Folgen durch Belastung des Herz-Kreislauf-Systems und neuer Infektionskrankheiten
- neue Schadinsekten, die aus wärmeren Gegenden dann auch zu uns kommen und Pflanzen, Tiere und uns Menschen schädigen
Wo steht Bargteheide zurzeit?
Bereits 2011 wurde von der Stadt Bargteheide die Erstellung eines Klimaschutzkonzeptes zur Reduktion von CO2-Emissionen beauftragt. Folgende Fragen sollten in diesem Konzept geklärt werden:
- Wie können wir Bargteheide so verändern, dass es den heutigen Ansprüchen an Klimaschutz und Energiesparen genügt?
- Welche Folgen wird der Klimawandel für Bargteheide haben? Und welchen Anteil hat die Stadt selbst daran?
- Wie kann der CO2-Ausstoß in Bargteheide gesenkt werden?
Hieraus resultierte das am 02.02.2012 erstellte integrierte Klimaschutzkonzept, das aus zwei Teilen besteht:
Das erstellte Klimaschutzkonzept bezog sich auf die damalige Annahme, eine Begrenzung der Erderwärmung auf 2 °C sei ausreichend.
Am 06.12.2019, etwa 7 1/2 Jahre später, verabschiedete die Stadtvertretung einen Klimaaktionsplan der Stadt Bargteheide, mit recht unkonkreten Vorschlägen für ein klimaneutrales Bargteheide bis 2050.
CO2-Bilanz von Bargteheide
Im Klimaschutzkonzept von 2012 wurden die auf dem Gebiet der Stadt Bargteheide verursachten Emissionen bilanziert. Betrachtet wurden die Bereiche Privathaushalte, Gewerbe, Handel, Dienstleistungen und Industrie („Privatwirtschaft“), kommunale Einrichtungen und Verkehr, bezogen auf das Jahr 2010.
Bisherige Maßnahmen
Bei der damaligen Bevölkerungszahl von 15.227 Personen im Jahr 2012 hätte eine Einsparung in Höhe von 20 % (ca. 13.500 Tonnen CO2 pro Jahr) bis 2020 erfolgen müssen.
Von den zehn Maßnahmen zur Reduzierung von CO2-Emmissionen, die 2020 vorgestellt wurden, hatten vier keine messbaren CO2-Reduktionen zur Folge. Die sechs restlichen hätten – sofern realisiert – Einsparpotential in Höhe von 1.172 Tonnen CO2 pro Jahr. Das sind nicht einmal 10% der benötigten Menge aus dem Plan von 2012. Die Einsparungen hätten aber leider bis spätestens 2020 erreicht sein müssen, um das damalige Ziel, die Erderwärmung auf 2 °C zu begrenzen, zu erreichen.
Es wird daher dringend ein neuer Klimaaktionsplan benötigt, der eine frühere Klimaneutralität bis 2035 vorsieht, verbindliche Maßnahmen beinhaltet und das Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen, berücksichtigt.
Was will Bargteheide Zero ändern?
Das gesetzte Ziel 2050 bleibt weit hinter den Forderungen von Expert:innen und Wissenschaftler:innen zurück, die Klimaneutralität bis spätestens 2035 vorsehen, damit das Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen, erreicht werden kann.
Leider ist auch der bestehende Klimaaktionsplan der Stadt Bargteheide nicht ausreichend, um dieses Ziel zu erreichen und das zugrundeliegende, fast acht Jahre alte Klimaschutzkonzept als Grundlage nicht mehr geeignet, weil es noch auf der damaligen Annahme beruht, die Begrenzung der Erderwärmung auf 2 °C sei ausreichend.
Bargteheide Zero fordert daher:
- Es muss ein neuer Klimaaktionsplan erstellt werden.
- Klimaneutralität muss bereits 2035 erreicht werden statt 2050.
- Es müssen konkrete Maßnahmen zur CO2-Reduktion benannt werden, um das Ziel zu erreichen.
- Es müssen Gremien implementiert werden, die die Zielerreichung kontrollieren.