Grünes Gewissen in der Gärtnerei: Nachhaltigkeit bei Blumen Jentsch
Am 19.6. waren wir zum Zero Talk in der Gärtnerei Jentsch eingeladen.
Herr Jentsch wollte uns vor Ort zeigen, was er alles fürs Klima tut.
Wir waren total begeistert!
Spannend war die Heizung, die die Gewächshäuser beheizt:
Sie wird mit Knick- und Restholz aus dem näheren Umfeld befeuert. Gegenüber der
früheren Ölheizung spart das jährlich 70.000 l Heizöl ein. Neben der Gärtnerei werden
8 Wohneinheiten umweltfreundlich beheizt. Einsparung: 200t C02 pro Jahr.
Nebenbei erwähnte er, dass es in SH 50.000 km Knick gibt. Jährlich werden etwas 5.000km
bei der Knickpflege runtergeschnitten. Das meiste davon wird per LKW nach Dänemark
transportiert! Hier gibt es also großes Potential, das Schnittgut künftig bei uns zum Heizen zu nutzen.
Die Photovoltaikanlage auf dem Nachbarhaus mit 28 KwP liefert den Strom.
Davon werden die 3 Elektroautos zur Belieferung betankt und die Gärtnerei versorgt.
Zusätzlicher Strom, der vor allem in den Wintermonaten gebraucht wird, kommt von Lichtblick (also 100% Ökostrom).
Einsparung bei den Autos (50.000 km/ Jahr): 5,5 t CO2 im Jahr.
Einsparung durch den Ökostrom: 16,5 t,
Einsparung durch den selbst erzeugten Strom: Die Wasserversorgung der Gärtnerei erfolgt soweit möglich mit Regenwasser aus der eigenen Zisterne. Dabei werden 2.000 m3 Trinkwasser pro Jahr eingespart und die Pflanzen wachsen damit besser.
Die Pflanzenproduktion findet in Bargteheide statt. 70.000 Topfpflanzen und 60.000 Schnittblumen erhalten keine Transportverpackung und werden nicht transportiert, da alles vor Ort wieder verkauft wird. Die Ware ist also superfrisch und es werden geschätzt 100 Fahrten a 100 km, also 2 t CO2 plus Verpackungsmaterial im Jahr gespart.
Ausserdem wird vermieden, Pflanzen mit chemischen Mitteln (und Pestiziden) zu spritzen.
Es wird auf natürliche Pflanzenstärkung mittels Jauchen und fermentierten Extrakten gesetzt und Nützlinge in den Gewächshäusern angesiedelt. Z.B. Florfliegen gegen Läuse, oder Effektive Mikroorganismen zur Bodenverbesserung. Das Resultat sind stärkere, wüchsige,
gesunde Pflanzen, keine Gefährdung der Mitarbeiter, keine Pestizidrückstände und somit keine Gefahr für Mensch und Tier. Viele Pflanzen im Verkauf werden zwar als bienenfreundlich gekennzeichnet, in Wahrheit sind sie aber sogar schädlich für die Bienen, da ein Pestizidcocktail auf sie lauert.
Die Pflanzerde besteht aus torfreduziertem Substrat: 30% Torf wird durch regionale Holzfasern ersetzt, das bedeutet Ressourcenschutz und weniger Transportwege. Die braunen Pflanztöpfe sind aus 100% recyceltem Kunststoff und werden wieder zu Töpfen verarbeitet.
Schwarze Töpfe können in den Recyclinganlagen leider noch nicht erkannt werden und werden deshalb verbrannt. Der Name thermisches Recycling ist die geschönte Bezeichnung, die in Wahrheit kein Recycling ist!
Und dann gibt es noch jede Menge toller Kleinigkeiten, wie Graspapier als Verpackung, keine Plastikfolien mehr, Beleuchtung nur noch mittels stromsparender LED und wahrscheinlich noch viele andere Kleinigkeiten, die Herr Jentsch nicht erzählt hat.
Vielen Dank für die vielen Einsichten und tollen Erkenntnisse, die uns unser Besuch bei Blumen Jentsch beschert hat!
Wir sind begeistert und sehr inspiriert und hoffen viele andere auch!
Nachahmung erwünscht!!